02.07.2015 – Do – Zehnter Reisetag
Heute Nacht hatte wieder mehrmals geregnet und am Morgen war der Himmel entsprechend wolkenverhangen, so sind wir auch wieder etwas länger liegen geblieben. Aber gegen 8:30 Uhr sind wir dann doch aus den Federn gehuscht. Die Themperatur war mit 24° C mehr als erträglich und somit das ideale Wetter für eine Stadtbesichtigung, wobei die Sonne auch schon wieder zaghaft durch die Wolken drückte. So sind wir dann vor zum Kassenhäuschen, haben unseren Stellplatz bezahlt und uns dann für umme mit dem Shuttlebus in die Stadt kutschieren lassen. Die Haltestelle Dames Blanches liegt direkt an der Kirche Saint Sauveur, quasi zwischen Vieux Port und dem alten Zentrum – perfekt.
Zuerst sind wir natürlich zum alten Hafen geschlendert und haben, was alle Touries machen, die von zwei dicken Wehrtürmen gesäumte Hafeneinfahrt fotografiert. Danach sind wir um das Hafenbecken herum gelaufen. Vor dem Eingang zum „Cinema 6“ standen Menschenmassen. Zuerst haben wir uns gefragt, was es dort wohl umsonst gibt, aber ein Blick auf die ausgehängten Plakate und wir wussten, in La Rochelle waren gerade die 43. Filmfestspiele. Da mussten die filmverrückten Franzosen natürlich dabei sein. Einige Meter weiter, haben wir auf der einladend präsentierten Außenbestuhlung des Café Laffe Platz bezogen und erst mal gut gefrühstückt.
Gestärkt sind wir dann an der Grosse Horloge in die Altstadt hinein geschlendert; zuerst die Arkaden entlang bis zum Place de Verdun und dann rüber zum Marché, der Markthalle. Vor und in der Halle war jede Menge los – es wurden die köstlichsten Dinge angeboten, die von den ortsansässigen Franzosen auch reichlich gekauft wurden. Nun schlenderten wir langsam wieder zur Haltestelle Dames Blanches, wo der Shuttle auch nicht lange auf sich warten ließ. Gegen 14:15 Uhr verließen wir dann den P+R und quälten uns zuerst durch die engen Sträßchen von La Rochelle bevor wir dann in die Außenbezirke mit den deutlich breiteren Straßen kamen.
Les Sables d’ Olonne ist unser Fernziel, das wir aber heute nicht unbedingt erreichen müssen. So steuern wir auf der Strecke einige Orte mit klangvollen Namen an wie: L’Aiguillon-sur-Mer, La Tranche-sur-MerSaint-Vincent-sur-Jard und betrachten uns die dortigen WoMo-Stellplätze. Manche sind einfache, geschotterte Parkplätze, bei anderen Plätzen konnte man schon sehen, dass sich mit der Anlage auch Mühe gegeben wurde. Aber eines haben alle Plätze gemeinsam: Alle sind entweder so direkt an den dortigen Traumstränden, dass man vom Auto aus Meerblick genießen kann, oder sie sind wenigstens so platziert, dass man zu Fuß in höchstens zwei-drei Minuten den Strand erreichen kann. In Talmont-St-Hilaire, etwa 5km im Landesinneren sind wir dann hängen geblieben. Dort ist der idyllischste WoMo-Stellplatz von allen – viel Grün, in Platzmitte auf Wiesengrund einige Pickniktische, schattenwerfende Bäume und das Ganze eingebettet zwischen Städtle und einem beschaulichen See. Direkt vom Platz aus hat man direkten Blick auf die Ruinen von Chateau fort, wo heute die Generalprobe für die Aufführung zum Miesmuschelfest am Samstag stattfindet. Mit dieser Geräuschkulisse dürfen wir heute Abend unser Haupt in die Kissen drücken.
10. Etappe – 109 km